Geistliches Wort September-Oktober

Bild Bernd ReitmayerLiebe Gemeindeglieder in Johannesgemeinde und Bethlehemsgemeinde,
in Dreieinigkeitsgemeinde und Petrusgemeinde,
liebe Freunde,

„Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“ Oft spreche ich nach dem Essen dieses Dankgebet. Angesichts der Trockenheit im Frühsommer und der Regenmassen der vergangenen Tage hat mancher Bauer wohl eher die zu erwartenden Ernteausfälle vor Augen als Worte des Gotteslobes auf den Lippen.
Als ich den Satz auf dem Titelbild gelesen habe „Die Zeit ist reif. Gott möchte, dass wir ernten und danken,“ ist mir trotz des Getreides eine ganz andere Ernte in den Sinn gekommen – die Ernte des Lebens nämlich. „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“ Das kann ich sagen nicht nur angesichts des Essens auf meinem Teller, sondern angesichts so
vieler Dinge, mit denen Gott mich gesegnet hat: meinen Begabungen, den Möglichkeiten, diese Begabungen zu leben, die Menschen um mich herum, die mein Leben bereichern, manchmal mit ungetrübter Freude, manchmal mit Herausforderungen, die es zu bestehen gilt.
So möchte ich meinen ganz persönlichen Dankpsalm schreiben und damit zum Mitdanken einladen: „Danket dem Herrn, denn
er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.
Die, die täglich genug zu essen haben und keinen Mangel leiden, die, die erschöpft waren von Wochen und Monaten anstrengenden Tuns und dann Tage der Ruhe und Erholung hatten,
die, die wissen, was Einsamkeit ist und doch Menschen fanden, die sich kümmern –
sie sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Die, die in ihren Heimatländern in Angst und Schrecken waren und nun hier in Frieden leben können,
die, die auf der Flucht voneinander getrennt wurden und einander glücklich wiederfanden,
sie sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Die, die entdeckten, wie die alltägliche Gottlosigkeit auch ihr Leben prägte und doch hören durften: ‚Dir sind deine Sünden vergeben‘,
die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.“
Ich „ernte“ und danke und grüße Sie.
Ihr Bernd Reitmayer