Ihr seid der Leib Christi, und jeder von euch ein Glied. (1. Korinther 12,27)
Liebe Gemeindeglieder und Freunde der Gemeinde,
im „Brief“ soll es ja, wie auch sonst in der Gemeindearbeit, in diesem Jahr besonders um biblische Bilder von Gemeinde gehen. Eins der wohl bekanntesten und eingängigsten Bilder für die christliche Gemeinde ist das vom Leib und den Gliedern, oder in heutigem Deutsch: Vom Körper und den Körperteilen.
Hier wird auf besondere Weise klar: Wir sind in der Gemeinde aufeinander angewiesen. Paulus schreibt in den Versen vor unserer Bibelstelle: „Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör?“ Das heißt doch: Es ist gut und richtig, dass wir in unserer Gemeinde so viele verschiedene Menschen haben. Auch und grade, wenn wir deshalb mal aneinandergeraten.
Weiter Paulus: „Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht.“ Das heißt doch: Auch wenn ich vielleicht finde, das, was der andere in der Gemeinde tut, ist nicht nötig, bleibt es wichtig. Es ist wichtig, dass es Augen gibt, die sehen, was dran ist in der Gemeinde. Es ist wichtig, dass es Gehirnzellen gibt, die darüber nachdenken, was zu tun ist. Und ganz genauso wichtig – nicht mehr und nicht weniger – ist es, dass wir Hände haben, die dann zupacken und das ausführen.
Aber der steilste Satz kommt noch: “Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten.“ So, wie im Körper zum Beispiel nichts ohne die winzig kleinen roten Blutkörperchen läuft, so brauchen wir im „Körper Gemeinde“ kleine Babys, weil sie uns das Wunder des Lebens zeigen. Wir brauchen alte Menschen, die Zeit dazu haben, für unsere Gemeinde zu beten. Und wir brauchen Kranke, die trotz ihres Leids nicht verzweifeln, sondern am Glauben festhalten und so Vorbilder werden.
Und das ist auch klar: Die Kraft dafür, auch die als „Mit-Glieder“ anzunehmen, die mir nicht passen, die kommt nicht aus mir. Die kommt vom Kopf her, vom Haupt, Jesus Christus.
Weiter fröhliches Eingeleibt-Werden wünscht Johannes Heicke