Geistliches Wort Februar 2023

Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freundinnen und Freunde,
„Es ist ein bisschen wie Ostern,“ sagte die Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann Mitte Januar. „Wir warten bis das Küken schlüpft.“ Sie war zuvor nach der in dieser Zeit viel diskutierten Nachfolge der zurückgtretenen Verteidigungsministerin gefragt worden.
Ich weiß nicht, ob die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses gedanklich die Ostereier und das weihnachtliche Warten auf das Christkind durcheinander gebracht hatte, oder ob sie das Schlüpfen eines Kükens als Sinnbild für das Wunder der Auferstehung Jesu von den Toten ansieht.
Ich jedenfalls kenne seit Kindertagen Ostereier, die nicht nur mit Ornamenten bemalt sind, sondern Botschaften tragen. „Jesus lebt!“ steht auf dem einen, „Halleluja!“ auf einem anderen. Ein drittes wieder trägt ein Kreuz. Besonders eindrücklich finde ich Ostereier wie das auf der Titelseite, mit dem Bild des Lammes mit der Siegesfahne, das Jesus Christus, das Lamm Gottes, als Sieger über Sünde, Tod und Teufel darstellt.

Foto: Stephanie Hofschlaeger auf pixelio.de

„Es war ein wunderlich Krieg,“ dichtet Martin Luther in einem Osterlied, „da Tod und Leben rungen; das Leben behielt den Sieg. Es hat den Tod bezwungen.“
Wie in einem Triumphzug ziehen auf alten Gemälden die vom auferstandenen Christus vom Tod Befreiten hinter ihm her in Gottes ewige Herrlichkeit.
Ich schaue diese alten Bilder an und werde mir von neuem gewiss: Ich gehöre mit hinein in diesen österlichen Triumphzug. Auch für mich hat Jesus diesen Sieg errungen. Auch über mich hat darum der Tod nicht das letzte Wort. Ich singe darum gern die alten Osterlieder mit, aber auch neue wie das von Friedrich Dörr: „Wir sind getauft auf Christi Tod und auferweckt mit ihm zu Gott. Uns ist geschenkt sein Heilger Geist, ein Leben, das kein Tod entreißt.“
Vielleicht ist es am Ende ja so, dass das Grab wie eine Eierschale sein wird: Wir warten auf das letzte Osterfest, wo wir dann – von Jesus ins neue Leben gerufen – hineinschlüpfen in Gottes Ewigkeit.
Mit herzlichen Grüßen aus Rabber sage ich „Gott befohlen“,
Ihr
Bernd Reitmayer