Geistliches Wort Oktober-November

Als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft.
1. Petrus 2,5

Liebe Gemeindeglieder unserer Pfarrbezirke, liebe Freunde,

es wird kräftig gebaut in Schwenningdorf (siehe Gemeindeteil). Unter dem schadhaften Putz traten die vorher verborgenen Backsteine zu Tage. Und man kann sehen: Erst wenn ein Stein an seiner Stelle sitzt, im Verbund mit anderen Steinen, erfüllt er seine Bestimmung.

Solche Steine wählt der Apostel als ein Bild für die Gemeinde. Denn auch wir Menschen erfüllen erst in der Gemeinschaft mit anderen unsere Bestimmung.

Und jeder Stein hat seinen ganz bestimmten Sinn: Ein Stein gehört zur Umfassungsmauer, schützt vor den Einwirkungen des Wetters von außen. In der Gemeinde sind das die stillen Beter, die Gott um seinen Schutz und Segen für die Gemeinde bitten.

Ein anderer Stein gehört zum Pfeiler, trägt die Last des Daches. In der Gemeinde sind das vor allem die treuen Helferinnen und Heöfer, die unsere Gemeinden tragen.

Ein anderer Stein gehört zum Gewölbe unten im Keller, hält den seitlichen Druck der anderen Steine aus. In der Gemeinde ist das glaube ich der Kirchenvorstand. Der muss auch immer mal Druck aushalten.

Noch ein anderer Stein ist vielleicht Bodenplatte – Teil des Wegs, über den die Gemeinde ihren Weg geht. In der Gemeinde sind das glaub‘ ich Leute, die auch mal querdenken, nach vorne schauen, den Weg bereiten.

Bei Petrus ist gleich klar: Das Bild hinkt. Denn die Gemeinde-Steine sind lebendig. Die werden nicht mal einmal verbaut, sondern immer neu gestaltet: Einer kommt dazu, ein anderer rückt an eine andere Stelle, ein dritter wird neu verbaut im himmlischen Jerusalem.

So ist Gemeinde immer in Bewegung – und hat doch ein sicheres und festes Fundament, auf dem sie steht: Auf Jesus Christus als dem Eckstein, der den Bau erst stabil macht. Der gibt allen Steinen festen Halt, auch wenn sie alle ihre schadhaften Stellen haben. Er tut das mit seinen Geschenken an die Kirche, mit Taufe, Predigt, Sündenvergebung, Abendmahl.

So „erbaut“ Christus seine Kirche – sowohl geistlich als auch ganz konkret, wie gerade in Schwenningdorf.

Fröhliches Erbautwerden wünscht – auch im Namen von Pfarrer Reitmayer –

Ihr Pfarrer Johannes Heicke